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Luxusuhren sind ohne Frage beliebte Schmuckstücke und gelten schon lange als Statussymbol. Doch es gibt auch einen ganz anderen Aspekt, unter dem man sie betrachten kann. Hier und da lässt sich beobachten, dass Armband- und Taschenuhren mit dem Alter nicht wie gewöhnlich an Wert verlieren, sondern vielmehr gewinnen.

ROLEX LADY CELLINI CESTELLO 18K (0,750) GOLD DAMENUHR 6621Schaut man sich verschiedene Preisindizes an, dann ist eine Uhr aus den 40ern heute das 6 bis 7-fache von dem wert, was sie damals gekostet hat; eine Uhr aus den 70ern immerhin noch im Durchschnitt das 2,5-fache. Das sind erhebliche Wertsteigerungen, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um Neupreise handelt. Aktuelle gebrauchte Modelle erhält man zu einem deutlich niedrigeren Preis und hat damit ein wesentlich höheres Wertsteigerungspotential.

Uhren als Wertanlage

Ein sehr bedeutendes Beispiel für Wertsteigerung ist die Entwicklung der Rolex Daytona. In den 70er Jahren ging sie für umgerechnet 625 Euro auf den Markt, wies Mitte der 90er schon einen Wert von umgerechnet 3.500 Euro auf und liegt heute bei etwa 25.000 Euro. Doch solch drastische Wertsteigerungen erfahren nur wenige Modelle – oftmals steigt der Wert langsam, aber kontinuierlich an, manchmal auch gar nicht. Möchte man einen Teil seines Geldes in Uhren anlegen, braucht man Geduld und ein gutes Gefühl für den Markt.

Wie kommt es zu einer Wertsteigerung?

Die Gründe können unterschiedlich ausfallen. Fast immer spielen die erhöhte Nachfrage, steigende Neupreise, was sich auch auf die Preise von Gebrauchtuhren niederschlägt, und letztlich die stetige Inflation eine Rolle. Es gibt einige Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann, die eine Wertsteigerung wahrscheinlicher machen. So ist es ein Vorteil, wenn die Nachfrage nach einer Uhr weltweit stark ist und sie von einer starken Marke, wie z.B. Glashütte, Rolex, Omega, Breitling, Cartier, IWC, Patek Philippe usw. stammt. Es sollte sich um eine mechanische Uhr handeln, mit einem hochwertigen Uhrwerk. Verschiedene und seltene Komplikationen steigern ebenfalls den Wert.

Bei der Kaufentscheidung hilft jedoch vor allem eines: Intuition. Da niemand wirklich weiß, wie sich der Markt in Zukunft entwickeln wird, sollte man seinen eigenen Geschmack und sein Bauchgefühl nicht übergehen – denn wer eine Uhr kauft, die ihm auch persönlich zusagt, hat zumindest immer ein Schmuckstück im Haus, das er gerne trägt. Das Entscheidende ist und bleibt aber der Preis, den man für eine Uhr gezahlt hat, denn von diesem ausgehend entscheidet sich, ob die Uhr an Wert gewinnt oder verliert.

Warum gelten mechanische Uhren als so wertvoll?

Breitling Navitimer WerkIn einer Zeit, in der jede einfache Quarzuhr die Zeit exakter wiedergeben kann als eine teure Luxusuhr, kann leicht die Frage aufkommen, weshalb mechanische Uhren als so wertvoll gelten. Womit ist die anhaltende Begeisterung zu erklären? Der Schlüssel liegt in der langen Geschichte der Zeitmessung – Uhren haben Tradition und sind handgefertigt ein kleines Meisterwerk.

Die ersten tragbaren Uhren entstanden schon im 15. Jahrhundert, August der Starke eröffnete später ein eigenes Museum, in dem er seine Uhrensammlung präsentierte und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es Mode, Taschenuhren an Bändern oder Ketten am Handgelenk zu tragen. Zunächst wurden die Armbanduhren zwar nur von Damen getragen, doch schon bald gab es auch erste Modelle für Männer, bedingt durch den Krieg: Vor allem Piloten und Marinesoldaten waren auf präzise Zeitmessung und Navigation angewiesen und brauchten beide Hände frei. So produzierte Girard-Perregaux eine Serie von Armbanduhren für die deutsche Kriegsmarine; Louis Cartier baute auf Anfrage von Alberto Santos Dumont eine Uhr für Piloten, die am Handgelenk getragen werden konnte.

Der Gedanke, durch den Kauf einer Uhr auch an deren Geschichte teilzuhaben, etwas Unvergängliches zu besitzen, ist wohl das, was viele an den kleinen Wunderwerken so fasziniert. Sie können immer wieder repariert und über Generationen hinweg vererbt werden. Nur so ist es zu erklären, dass die teuersten jemals versteigerten Armbanduhren historische Raritäten waren. Und wenn eine Quarzuhr ein lebloser Gegenstand ist, so ist eine mechanische Uhr ein Wert mit einer Seele und einem nicht ganz verständlichen Eigenleben. Zudem ist eine Uhr eines der wenigen Schmuckstücke, welches auch von Männern getragen wird.